Bei der Herstellung von Spezialchemikalien ist der Übergang von Basischemiekalien zumeist fließend. Hier bildet meist die Wirkung, nicht die chemische Beschaffenheit eine Rolle, d. h. die Produkte sind meist für spezielle Anwendungen, vielmals auch kundenspezifisch hergestellt. Hier geht es zumeist um kleine Produktionsvolumina und häufig auch diskontinuierliche Produktionsverfahren. Typisch Produkte sind hier meist Additive wie Flammschutzmittel, Lichtschutzmittel oder Lebensmittelzusatztoffe. Die Pharmazie zählt auch manchmal zur Spezialchemie. Auch hier spielt nicht nur Beständigkeit, sondern Reinheit und Funktion eine wesentliche Hauptrolle. Große Mengen haben hier keine allzu große Bedeutung, es geht zumeist um komplexe Synthesen in mehreren Produktionsschritten. Als Beispiele seien hier Reinigungsmittel, Klebstoffen, Dichtstoffen, Beschichtungen und Elektronikprodukte genannt.
Chlor ist der Grundstoff, aus dem die meisten Chemikalien hergestellt werden. Der Ausgangsstoff Chlor und seine meist organischen Verbindungen dienen dabei meist als Zwischenprodukt, um daraus zum Beispiel Arzneimittel, Kunststoffe oder Pestizide sowie Farbpigmente herzustellen, ist damit also ein wichtiger Synthesegrundstoff. Dabei erweisen sich Chlorverbindungen zumeist als äußerst aggressiv und giftig, weshalb man bei deren Herstellung und Weiterverarbeitung mit herkömmlichen Bauteilen in der Produktion meist nicht weiterkommt, bei geringsten Spuren von Wasser im Chlorgas sind selbst hochlegierte Stähle wie Hastelloy und Monell nur bedingt brauchbar. Hier erweisen sich PTFE, PFA und PVDM als extrem beständig gegenüber Chlor und seinen meist organischen Verbindungen. Die genaue Kenntnis dieser beständigen Werkstoffe ist allerdings Voraussetzung, um Permeation, Druck- und Temperaturfestigkeit, sowie Fließverhalten im Griff zu behalten.
Wie der Name schon sagt, geht es hier zumeist um Erdöl und Erdgas, welche als Ausgangsprodukte für chemische Produkte dient. Entstanden aus dem Mangel an Naturprodukten wie zum Beispiel Kohle und Kautschuk, mussten künstliche Ersatzstoffe geschaffen werden. Da der Ausgangsstoff Naphtha ist, siedelten sich petrochemische Betriebe zumeist neben Raffinerien an. Hierbei entstehen beim Steamreforming Stoffe wie Kohlenmonoxid und Wasserstoff für die Herstellung von Methanol, Ammoniak, Essigsäure sowie weitere Hydrierprozesse. Auch hier eignen sich PTFE sowie dessen fortentwickelte Kunststoffe hervorragen für On- und Offshore Anwendungen der Öl- und Gasunternehmen, wie Rohrleitungssysteme, Armaturen und verschiedenstem Zubehör. Gerade in der Petrochemie gibt es zumeist Verfahren, bei welchen hohe Temperaturen notwendig sind. PTFE behält seine hervorragenden Materialeigenschaften, auch wenn es hohen Temperaturen und aggressiven Kraftstoffen ausgesetzt wird. Auch in Wärmetauschern kommt vermehrt PTFE zum Einsatz.
In der Papier- und Zellstoffchemie beginnt die Produktion meist aus Cellulose (einem Polysaccharid zumeist aus Holz), sogenannten Füllstoffen (zum Beispiel: Kaolin, Asbest, Gips, Schwerspat, Titandioxid, usw.) und Leimsubstanzen (Harzseifen, fixiert mit Aluminium- oder Chromsulfaten (Alaunen), Wasserglas und Knochenleim). Neben dem herkömmlichen Mahlverfahren (Steinverfahren) gibt es hauptsächlich das Refiner-Verfahren, wobei bei großer Hitze unter Zugabe von Wasser die Holzschnitzel gekocht und dann gemahlen werden. Bei der Zellstofferzeugung gibt es zwei Verfahren, einmal den Sulfitzellstoff und zum zweiten den Sulfatzellstoff. Sulfitzellstoff entsteht durch Kochen von Holzschnitzeln mit Kalzium- oder Magnesiumbisulfit mit schwefliger Säure, Sulfatzellstoff entsteht durch Kochen der Holzschnitzel in Ätznatronlauge mit Schwefelnatriumgehalt. Auch hier kommen wieder hochaggressive Flüssigkeiten und große Hitze zusammen, wie auch bei der Weiterverarbeitung von Zellstoff und Papier, wofür PTFE und seine weiterentwickelten Fluorkunststoffe aufgrund Ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften bestens geeignet sind.
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